Mittwoch, 30. Mai 2012

Hoffnung

Da war einer, der hat Farbe bekannt:
bunte Zeichen an die düstere Wand.
Doch den Pinsel riß man ihm aus der Hand,
und die Farben löschte man aus.
Und man dachte, damit ist's vorbei.
Da waren plötzlich zwei oder drei
und dann zehn und hundert und ohne Zahl
seine Farben, strahlend und neu.

Refrain:
Wir mischen mit, wir mischen uns ein.
Unser Leben kann voll Farbe sein.
Und jeder Schritt zieht eine Spur.
Finde deine eigne Farbe nur,
daß im Gesicht dieser Welt
dein Zeichen nicht fehlt,
und jeder Strich, jede Linie,
die du zeichnest, zählt
 

Und du kennst die Stimme, die zu dir spricht:
Verbrenn dir deine Finger doch nicht,
halte dich heraus, verbirg dein Gesicht,
dann läßt man dich sicher in Ruh'.
Doch nur wer den guten Ruf riskiert,
sich traut, sich zeigt, was Neues probiert,
und wer Fehler macht, und wer Fragen stellt,
kennt die bunten Farben der Welt. 


Um 9:00 Uhr in der Früh kommst du ins Projekt. Alle Kinder die bereits anwesend sind freuen sich und rufen mit ihren undeutlichen Stimmen: Good Morning sistaaa. Gut, das ist schön, du freust dich. Am liebsten würdest du alle gleichzeitig umarmen, doch deine innere Stimme verbietet es dir. Die Zwerge müssen sitzen bleiben und weiter Englisch lernen. Im Normalfall. Trotzdem ein guter Start in den Tag.
Kaum jedoch bist du da verschwindet die Person die sich gerade noch mit den Kindern beschäftigte. Auch noch in Ordnung. Dürfen sie halt spielen so wie es laut Timetable auch sein sollte. Je nach Lust und Laune bekommen sie Wippen, Bälle, Seifenblasen oder was mir sonst so gerade einfällt. Gleichzeitig tobst du mit einigen Zwergen herum und erlaubst, oder erlaubst ihnen nicht die Chungie (Schal) zu klauen. Das ist so ziemlich der Höhepunkt des Tages. Mit kleinen Zwergen toben. Yessss, das erfreut mein Kindheitsgefühl.










Meine Zwerge im Kampf mit meinem Schal














10:00 Uhr: Es gibt Milch. Manchmal wirklich um 10:00 Uhr, oftmals aber auch zu früh oder zu spät. Auch darüber lässt sich hinweg sehen. Gerade wenn es etwas später wird. Aus dem einfachen Grund. Danach ist oral English training angesagt. Da kann eine Stunde schon recht lang sein. Besonders dann wenn ich wieder einmal alleine mit den Zwerglein bin. So in der "Freizeit" habe ich kaum noch Probleme sie von irgendeiner blödsinnigen Aktionabzuhalten oder ihnen etwas zu verbieten. Ist jedoch Englischunterricht angesagt bin ich noch immer mehr oder weniger machtlos. Das ist ja nicht so schlimm solange ich nicht alleine bin. Leider kommt dieses alleine sein relativ oft vor. Nicht selten passiert es, dass meine zwei teachers verschwinden um Snacks kaufen zu gehen und erst nach einer Stunde oder so mit einem Bund Bananen wieder ankommen. In der Zwischenzeit darf ich mich mit den Kindern beschäftigen. Manchmal schalten sie den Fernseher noch ein bevor sie gehen. Meine Zwerge sind damit halt nicht eine Stunde lang zu begeistern. So ist es keine Seltenheit, dass ich den Fernseher wieder ausschalte, den Unterricht abbreche und ihnen erlaube zu spielen.
Wenn der fix angestellte Staff einfach verschwindet und mich mit 25 indischen Kindern alleine lässt, da frage ich mich teilweise schon, was genau sie sich dabei denken. Meine Befürchtung ist nicht so viel, ich weiß es aber nicht. Aber ich versuche es positiv zu sehen, ich kann so eine besonders intensive Zeit mit den Kindern verbringen. :)
Um 11:00 Uhr wenn die Bananen geliefert wurden wird erstmal gegessen. Eine kleine Banane pro Kinde und pro Staff. Lecker!!! Weiter gehts mit spielen. Es wird wieder getobt, gebrüllt, geschaukelt, Bälle werden auf jede erdenklich Art und Weise verwendet - ja sie werden sogar aufgegessen - und Seifenblasen werden gejagt. Auch in dieser Zeit bin ich oft alleine. Das ist zwar echt absolut nicht schlimm. Zumindest im Normalfall, für mich aber total unverständlich. Natürlich, ich habe auch Tage an denen ich weniger Lust habe, oder an denen es mir nicht so gut geht. Aber nur im Office zu sitzen und zu quatschen und dann nicht einmal darauf zu achten, dass keine Kinder im Office sind, das ist mir unverständlich. Aber vielleicht denke ich da einfach noch immer viel zu westlich. Ich weiß es nicht.
Sollten meine zwei teachers bis jetzt wirklich immer mit mir bei den Kids gewesen sein, so hört sich das jetzt auf. Es ist 12:00 Uhr und somit Mittagessen. Die Kinder die am Nachmittag auch noch dableiben haben eine Lunchbox mit. Das heißt Kindern die Box öffnen, Reis mit Curry vermischen, Trinkwasser geben und manchmal Kinder füttern. Gerade das Füttern mit der Hand ist eine Erfahrung die ich nicht missen möchte. Es ist so ein schönes Gefühl und noch tausendmal schöner als mit einem Löffel. Es gibt aber auch Kinder die einen Löffel mithaben. Komisch anzusehen, wenn mensch selbst nur mit der Hand isst.
Gerade wenn viele Kinder da sind ist es  um diese Zeit echt stressig, denn....
... mindestens 3 Kinder wollen gleichzeitig Wasser
... 4 wollen die Boxen geöffnet bekommen
... 2 wollen nicht selbst essen und sollten durchgängig beaufsichtigt werden
... 1 macht sich prinzipiell in die Hose
... und...
... selbst hat der Mensch Hände voll Reis und Curry....
Aber, das alles geht ja noch. Es gibt noch 2 Helferinnen die immerhin immer wieder mal da sind und, wie der Name schon sagt, helfen. Nein, eigentlich sind sie sogar immer da, nur verlassen sie sich oft auf die anderen.
Ok, das ist echt nervig, dass meine zwei teaches mit denen ich mich unterhalten könnte stets selbst essen wenn die Kinder essen.
Doch noch viel schlimmer ist das Thema Mittagsschlaf. Zu Beginn war es ein Kampf die Kinder überhaupt hin zu legen. Doch dann wurde gemerkt, ah das ist im Anschluss weniger Arbeit. So war die Sache mehr oder weniger geregelt. Die Kinder bekamen um 12:00 Uhr ihr Ei, danach Lunch und danach Schlafen. Hat alles schon super funktioniert bis auf einmal begonnen wurde das Ei immer früher zu geben und somit kamen auch die Kinder immer früher zum Schlafen auf den Boden. Das bedeutet natürlich auch früheres Aufstehen und das ist sehr anstrengend. Ein Teil schläft noch und der Rest darf noch nicht auf den Spielplatz weil viel zu heiß. So hätte ich halt vorgeschlagen: Ei um 12:00 Uhr, danach eine halbe Stunde spielen oder fernsehen und um 12:30 Uhr essen und schlafen. Nein das geht nicht. Arrrghhh. Why? Aber gut, ich habe mich damit abgefunden und es wurde so gemacht wie sie wollten. Scheinbar haben sie ein bisschen eingesehen, dass meine Idee gar nicht so schlecht war, denn immerhin wurden sie später "eingeschläfert". Leider nicht nach meinem Plan sondern es blieb alles beim Altem nur durften sie nach dem Essen noch spielen. Sie waren halt sehr aufgekratzt.
Die Sache die mich aber richtig stört ist einfach, ich bin meistens alleine beim "Einschläfern". Die teachers sitzen noch immer gemütlich im Office und kümmern sich um nichts. Wie soll ich bitte 20 kleine Zwerge ruhig kriegen. Klar einige schlafen wirklich gut und brav alleine ein. Anderen macht es jedoch Spaß herum zu laufen, zu singen und nicht zu schlafen. Schlafen die Letzten, wachen die Ersten schon wieder auf. Nein!!!! Generell ist es nachmittags hauptsächlich so, dass ich oder eben wir Volos uns um die Kinder kümmern. Alleine! Die gesamte Verantwortung wird auf uns abgewälzt. Da gibt es kein Entkommen. Es ist zwar nicht so viel zu tun, die Kinder sind im Normalfall am Spielplatz und beschäftigen sich alleine. Es ist nur so absolut nervig. Kaum wird bemerkt, ah die Volos machens schon, wird nichts mehr gemacht ihrerseits. Alles bleibt an uns hängen. Müssen wir dann ausnahmsweise mal früher gehen, wird zwar gesagt, macht nix, aber ich spüre trotzdem den Widerwillen der mitschwingt. Sie wissen, jetzt müssen wir arbeiten. Nein, ich weiß nicht ob das stimmt, ich habe halt nur das Gefühl.


Naja, genug gesuddert für längere Zeit. Und die Hoffnung bleibt. 
Die Hoffnung, dass sich etwas ändert.
Die Hoffnung, dass der Englischunterricht funktioniert.
Die Hoffnung, dass es den Kindern, die nicht mehr in die Playschool kommen, gut geht.
Die Hoffnung, dass es den Kindern in Zukunft gut geht.

Das oben genannte Lied spricht für mich einfach so von Hoffnung. Hoffnung das sich etwas ändern und das es weitergeht.

Samstag, 26. Mai 2012

Der Monat Mai

Die Blätter fallen, der Wind bläst und die Regentropfen fallen zu Boden. Nein, das wäre September in Österreich. Ich bin hier jedoch in Indien und wie schon in der Überschrift zu lesen, es ist auch hier Mai.
Es heißt, der Monat Mai ist der heißeste der 12 Monate in Indien. Ich habe mich auf vieles vorbereitet. Hatte etwas Angst wie es wirklich werden würde und war aber auch recht gespannt und freute mich gleichzeitig schon auch recht. Immerhin mag ich Sonne. Und was ist jetzt am 26.5.2012? Jetzt bin ich fast etwas enttäuscht. Ich habe mir die Hitze viel anstrengender und beißender vorgestellt. In meinen voreiligen Gedanken sah ich menschenleere Straßen, schlafende Tiere und Menschen und hörte das leise Brummen der Insekten. Ich bin mir sicher vielen von euch geht es auch so. Machst du Urlaub im Juli oder August in Spanien freust du dich auch schon auf die Siesta und planst den Einkauf damit du ja nur nicht während der Siestazeit zum Geschäft kommst. Stimmts? Gut.
Es ist schon so, es sind vl. etwas weniger Menschen auf der Straße,.... aber das Leben geht eindeutig weiter. Die Geschäfte und Miniläden haben den ganzen Tag geöffnet, die Obst- und  GemüsehänderInnen fahren mit ihren Wägen noch immer schreibend durch die Gassen und ich gehe weiterhin täglich in mein Projekt, verbringe dort den Tag und marschiere frohen Mutes wieder heim.
Es stimmt schon, würdet ihr liebe frierende ÖsterreicherInnen jetzt zu mir kommen und einen Chai mit mir trinken, ihr würdet vor Hitze schmelzen wie Eis, zergehen wie Zucker oder eingehen wie eine Pflanze. Ich stelle mir dich gerade vor, wie du mit hängendem Köpfchen dastehst. Eine nette Vorstellung.
Nein, es stimmt schon. Es ist heiß und was das Leben doch recht anstrengend macht ist die Luftfeuchtigkeit. Während du im Freien unterwegs bist fällt dir das noch nicht so krass auf, bist du dann aber im sicheren Heim angekommen merkst du wie sehr du pickst. Deine Unterarme, du könntest wie ein Gecko an der Mauer kleben. So ganz ernsthaft jetzt. Im Gesicht merkst du wie dir die Schweißtropfen die Nase entlang laufen und einen Ausweg suchen und dein Punjabioberteil ist vor Schweiß schon wieder mehr einfärbig als zweifärbig, denn dein Rücken ist nicht mehr hell-dunkel gefleckt, sondern einheitlich dunkel gefärbt. Vermutlich die neueste Modeerscheinung. :)
ein Bruchteil der Mangos

Eine recht lustige Begebenheit mit der Luftfeuchtigkeit. Wir waren  bei einem Tempel und dort wurde der Rasen gespritzt. Das haben wir nicht gesehen dafür aber gespürt. Wir sind komplett unvorbereitet über die Wiese spaziert und plötzlich das Gefühl einer Sauna. Das habe ich echt noch nie erlebt. Die Luft hat richtig gedampft. Faszinierend!
Doch eine Sache hat sich richtig bewahrheitet. Die MANGOS sind da! In unglaublicher Pracht und in Mengen die sich niemand vorstellen kann.

Es gibt über 500 verschiedene Sorten Mangos. Ein recht großer Unterschied ist, ob die Mangos zum Schneiden da sind, oder ob es so genannte Juice-Mangos sind. Juice-Mangos sind eine unglaublich tolle Sache. Zuerst knetest du die Mango sachte mit den Fingern bis sie richtig weich sind, beißt im Anschluss daran ein kleines Loch hinein und schon kanns losgehen mit dem Saugen. Du spürst wie der frische Mangosaft in deinen Mund gluckert, merkst die sanfte Massage der Fruchtstückchen und bist dir sicher im Himmel zu sein. Nein, nicht im siebten sondern noch viel weiter. Das ist wie eine andere Welt. Oder eigentlich, das ist eine andere Welt.
Könnt ihr euch vorstellen, ich habe vor einigen Tagen ein Dutzend Mangos, umgerechnet in Euro, um 1,20€ gekauft. Nein, das könnt ihr mit Sicherheit nicht, wenn du bedenkts, Hofers Mango kostet pro Stück so viel.
Ich könnte mich hauptsächlich von Mangos ernähren und das Gerücht, mensch solle nur eine Mango pro Tag essen, sonst urgent toilet hat sich nicht wirklich bewahrheitet. Auch das zweite Gerücht, Mangos erzeugen so genannte Heatballs hat sich bei mir auch nicht bestättigt. Ich wäre sonst schon überseht mit diesen netten Eiterbeulen. :)
ES GIBT HIER SOGAR PINKE MANGOS!
Der Monat Mai ist zwar noch nicht zu Ende der Blogeintrag aber schon. Es wartet aber auch viel zu viel Arbeit auf mich. Zwei paar Schuhe wollen von mir zum Schuhmacher gebracht werden, Wäsche möchte gewaschen werden, die Flat möchte wieder mal sauber sein, Einkäufe möchten erledigt werden und der Schneider erwartet mich auch mal wieder..... Du merkst liebe/r Leser/r es gibt genug für mich zu tun. Langweile oder eine Siesta ist mir vorerst einmal nicht gestattet. Viel eher starte ich in der heißesten Zeit des Tages los. ;)

Mir ist doch noch was eingefallen.
Wir, alle Volos aus Vijayawada, Vizag/Vishakapatnam und Hyderabad, hatten ein großes Volunteer`s Meeting in Hyderabad mit dem Vizeprovincial höchstpersönlich. Mir ist das deshalb gerade eingefallen weil die Hitze in Hyderabad ganz anders ist als hier. Dort ist es eine trockene Hitze. Es kleben nicht sämtliche Körperteile und du fühlst dich auch wie frisch unabgetrocknet nach einer Dusche.
Viele viele bunte Volos im Projekt Ramanthapur (Projekt in Hyderabad)
Das Meeting an sich war recht nett. Besonders spannend war es über die anderen Städte zu hören, mit den anderen Volos zu quatschen und für mich auch noch die neuen Volos von Jugend Eine Welt kennen zu lernen. Der Schnitt Meeting, Freizeit und Hyderabad besichtigen war auch recht nett. Ein Tag Meeting in einem eiskaltem AC-room und 2,5 Tage Stadtbesichtigung. Der Meetingtag war auch gut geplant. um 9:00 Uhr Beging und am Vormittag schon die erste Kaffeepause. Dann noch Mittagessen und am Nachmittag wieder Kaffeepause. YES.
Bei unserer Stadtbesichtigung waren wir beim Charminar. Es ist schwer zu erklären was genau das ist, also viel Spaß beim Googlen.... Dort in der Nähe habe ich mir mal wieder spontan zwei Schals gekauft. Ich kriege nie genug, da geht noch mehr....
...waren beim Birla Mandir, einem Tempel komplett gebaut aus weißem Marmor auf einem Hügel. Recht nett zum entspannen und abschalten.
...haben ein pseudoindisches Dorf besichtigt und dort auch gegessen.

 

Gott oder doch eher Männlein und Weiblein?


Kunst die hier überall zu finden war. Sind unter anderem Zeichen zum Schutz der Häuser.






Mönche bei der Arbeit. (Zwei meiner Mitvolos)




 ????????????????????
Was tut ein Turban hier in Indien?







Hübsches Tierchen beim Erkundungsspaziergang

Eine dazugehörige Schneiderei.

Mittagessen auf der Wiese
vor dem Restaurant.




Vielleicht kommen ja beim Blog (http://tobiasneuesleben.wordpress.com/) dieser Person noch mehr Bilder zu unserem Ausflug nach Hyderabad. (Ich befürchte das war grammatikalisch jetzt nicht mehr ganz richtig.)

Donnerstag, 10. Mai 2012

Ein ganz normaler Tag außer....

Das war so. Wir, Dominique und ich, wurden von den zwei Lehrerinnen in der Playschool am Dienstag gefragt ob wir nicht morgen schon um 8:00 Uhr kommen könnten, da die Inspektion aus Mumbai erwartet wurde. Natürlich beantworteten wir die Frage für sie positiv. Für mich eher weniger, da ich um diese Zeit im Normalfall nur Banane im Kopf habe. Aber was solls.
So machten wir uns um halb 8 auf den Weg und legten nur eine kurze Pause einem Kaffeestand ein. Köstlich. Mit 3 Minuten Verspätung kamen wir in der Playschool an. Dort wurden wir von 3 Kindern erwartet die das Gelände gerade wieder verließen und den 2 Helferinnen die emsig am Putzen waren. Ganz eindeutig passiert hier etwas ganz Besonderes. Lustigerweise waren die 2 Lehrerinnen nicht da. Schnell wurde mir klar, ah sie sind auf "Field" Kinder einsammeln. Eine alltägliche Situation also.
Einige Zeit später trudelten Kinder ein. Viel zu spät jedoch für den Zeitpunkt zu dem unser erwarteter Besuch kommen sollte. Macht nix. Da muss das so sein.
Naja, weiter ging es damit, dass der Spielplatz gekehrt, die Wandtafeln geputzt, der maschinengeschriebene Sundenplan aufgehängt, alles sieben Mal gekehrt wurde.
Dann, nach ca. einer Stunde, kamen auch die 2 vermissten Lehrerinnen wieder. Inzwischen waren auch echt schon viele viele Kinder da. Einige von denen hatte ich noch nie zuvor gesehen. Macht nix. Das muss so sein.
Am Vortag wurde den Kindern und Eltern schon gesagt, dass sie, wenn vorhanden, die Schuluniform anziehen sollte. Natürlich haben nicht alle ein jenes Teil, doch Abhilfe war da. Im Lager waren noch einige. So waren letztendlich fast alle Zwerge "anständig" gekleidet. Welch Glück.
Waren endlich alle "nicely gedressed" mussten sie sich alle in eine Linie setzen und nichts tun. Hat erstaunlich gut funktioniert. Mir war das alles mehr als suspekt. 38 Kinder in einer Reihe und einen Teil davon kenne ich nicht einmal. Auch die Kinder haben gespürt, da ist was Besonderes am Laufen.
Die Inspektion kam und kam nicht.
So wurden alle Kinder zuerst in 3 und dann doch wieder nur in 2 Gruppen aufgeteilt um so Unterricht zu machen. Auch das passiert sonst nicht. Macht nix. Das muss so sein.
So wurde der einen Gruppe verschiedenste Obstsorten und die Buchstaben beigebracht und der anderen wurde mit Flashcards Wissen vermittelt.
Auch das hat furchtbar gut funktioniert. Mir wurde immer unheimlicher zumute.
Die Inspektion war noch immer nicht da. Vorsichtig fragte ich nach, wann sie denn kommen würde. Antwort war, "I don't know". Gut, ist auch recht.
Der Kommentar einer Lehrerin war: "They are govermental people, it means, we have to wait:"
So, dann machen wir halt mit der Milch weiter. Es ist gerade einmal 20 vor 10. Normalerweise gibt es Milch um 10:00 Uhr. Macht nix. Das muss so sein.
Im Anschluss wurde wieder Unterricht gemacht, noch einmal geputzt, das Office umgestaltet. Der Tisch wurde um 90° gedreht.
Ratet mal, die Inspektion kam noch immer nicht.
Jetzt war es Zeit für die tägliche Banane. Um 20 Minuten vor 11. Normalerweise gibt es die Banane um 11:00 Uhr. Macht nix. Das muss so sein.
Inzwischen hing am Zaun auch schon ein Transparent mit den Worten Hearty Welcome.
Vorsichtig frage ich noch einmal nach dem Besuch. Die Antwort überraschte mich wirklich etwas. Between 3 and 4. Macht nix. Das muss so sein.
Immerhin erreichte ich zu diesem Zeitpunkt, dass die Kinder spielen durften. Nicht nur mit ihren eigenen Körpern und durch herum laufen, sondern wirklich mit Spielmaterialien wie Wippen und Lego. Endlich!
Um 20 vor 12 war dann Ei angesagt. Erstaunlicherweise wieder 20 Minuten zu bald. Macht nix. Das muss so sein.
Immerhin erreichten wir, dass nicht sofort im Anschluss zu Mittag gegessen wurde wie sonst immer. Es gab eine Spielpause von 20 Minuten.
Ja, danach wurde Reis verzeehrt und schon hieß es, Schlafen gehen Kinderchen. Wie immer riesige Begeisterung, doch..... Macht nix. Das muss so sein.
Leider schliefen sie wirklich nicht lange. Viel mehr viel zu kurz. Vermutlich muss auch das so sein.
Irgendwann später als die Kinder noch schliefen fragte ich noch einmal nach der Uhrzeit und dieses erfuhr ich, ah sie kommen gar nicht mehr. Schön. Macht nix. Das muss so sein.
Immerhin wurden nur ca 30 Kinder eingesammelt, ein Transparent aufgehängt, alle Kinder "schön" angezogen, wir waren eine Stunde früher als sonst im Projekt, alles wurde zeitlich verschoben, es gab special Unterricht, es wurden Rosensträusschen gekauft, alle Tafeln wurden umgestaltet, der Stundenplan wurde mit dem PC geschrieben, der Spielplatz wurde gekehrt, Plakate wurden aufgehängt, die Buchführungsbücher wurden mit PC-geschriebenen Schildern versehen. Ist doch eine ganz schöne Tagesbilanz oder etwa nicht.
Macht nix. Das muss so sein.
Immerhin bekamen wir die Erlaubnis die Playschool schon um 15:00 Uhr zu schließen, wobei das auch nicht funktionierte da die Eltern davon natürlich nichts wussten. Wir schlossen um 16:00 Uhr als alle Zwerge nach Hause durften. Macht nix. Das muss so sein.
Natürlich wurden die Schuluniformen wieder eingesammelt. Macht nix das muss so sein.

MACHT NIX. DAS MUSS SO SEIN.

 ganz eindeutig zwei bis drei Gruppen





ein gekehrter Spielplatz
something like 40 children


 Zeichnungen von den zwei Volos gerade erst produziert. Mit riesiger Unterstützung der Gfraster. Besonders links gut zu erkennen








 sogar die Schuhe mussten in einer Linie stehen

Das Office mit den Büchern.
Das ist alles ganz normal!








Das ist der Stundenplan der vor einigen Tagen noch handgeschrieben war.
einmal Zwerge in groß

alle sind müde und erschöpft

Mittwoch, 9. Mai 2012

Wasserschlacht über Dächer hinweg


Wieder einmal ist es geschehen. Es kommt in letzter Zeit häufiger vor was mich persönlich etwas überrascht, aber anscheinend ganz normal um diese Jahreszeit ist.
Ich spreche vom Regen.
In den letzten paar Wochen hat es immer wieder mal geregnet. Vom Sturm und dem Gewitter gar nicht zu sprechen. So ist es auch heute wieder gewesen. Angekündigt hat sich das ganze mit einem Himmel der sich unglaublich schnell verdunkelt hat. Nicht richtig nachtdunkel, sondern mehr so grau wie eine dunkle österreichische Feldmaus, oder um in Indien zu bleiben, wie eine Ratte. Weitergegangen ist es mit leichtem Wind der sich jedoch sehr rasch steigert. In der Ferne konnte ich schon den Donner vom Gewitter vernehmen. Ich spürte schon wie die Freude in mir stieg. Immerhin liebe ich Regen und Gewitter. Hier habe ich das noch mehr zu schätzen gelernt.
Dass es zu regnen begonnen hatte, bemerkte ich nur durch den Duft des nassen Asphaltes. Nach kurzem Zögern beschloss ich mich aufs Rooftop zu bewegen und den, zu diesem Zeitpunkt noch mäßigen, Regen zu genießen. Als ich jedoch oben war, war meine Freude noch größer als vorher. Der Regen war um einiges stärker geworden.
Frei wie ein Vogel fühlte ich mich und streckte daher auch meine Hände von mir, nicht bemerkend, dass ich vom Nebengebäude aus beobachtet wurde. Die Collegeburschen des Newbabhavan hatten mich entdeckt. Ich blieb noch kurze Zeit, doch es gefiel mir nicht mehr ganz so. In dieser Zeit wurde der Regen noch stärker.
Schon bald verließ mich die Lust und ich machte mich wieder auf den Weg hinunter in die Flat. Diesmal jedoch in die einen Stock höher gelegene. Vielleicht könnte ich ja eine Begleitung finden. Erstaunlicherweise hat es funktioniert. So standen wir kurze Zeit später zu Viert im inzwischen unglaublich starken Regen. Es waren soooo riesige Tropfen. Unglaublicherweise war sogar leichter Hagel dabei. Ich habe mir das bestimmt nicht eingebildet. Das Eis war in meinen Händen.
Die Collegeburschen fanden das noch viel lustiger und letztendlich haben wir sie auch auf den „Guster“ gebracht. Sie kamen auch aufs gegenüberliegende Rooftop. Teilweise knapp bekleidet mit nur einem Handtuch um die Hüfte.
Vorerst blieben wir noch jeweils unter uns. VoluntärInnen und Collegeboys brav getrennt. Doch irgendwann kam jemand auf die Idee einen Wasserkübel über uns auszuschütten. Das bedeutete natürlich Krieg und schon war die schönste Wasserschlacht im Gange. Kurzzeitig jedoch bekamen wir einen kleinen Schreck. Es schien so, als würde der Regen aufhören. Zum Glück war dem nicht so. Wir hatten einen Riesenspaß. Hin und her wurde Wasser zusätzlich zum Regen geschleudert. So manches Ding landete in der Versenkung zwischen den zwei Häusern. Erwähnt werden sollten nur eine ausgetrocknete Kokosnuss und ein Wasserbecher für die weltberühmte Kübeldusche.
Noch schöner als die Wasserschlacht war aber fast, dass Collegeboys und Volos etwas miteinander gemacht haben. Gerade meine Kommunikation mit den Boys beschränkt sich im Normalfall auf „Good Morning, Good Evening, How are you und Lunch oder supper finished“. Für mich hat diese Wasserschlacht irgendwie gezeigt, dass uns doch etwas miteinander verbindet und, dass diese Verbindung sehr langsam aufgebaut wird und auch werden muss.
Diese Erkenntnis finde ich wunderschön und ich bin echt froh aufs Dach gegangen zu sein.














Auf beiden Bildern hat es unglaublich viel geregnet. Nur ist das auf den Bildern leider nicht so besonders sichtbar....
(aufgenommen by Dominique Weber/Volokollegin)

Montag, 7. Mai 2012

Schlafende Kinder sind was unglaublich Schönes

Joseph
Teja

 





Sri Devi die Wilde
Jyothi die kleine Verwurschtelte
Gilani & Bhavani Prasat






       Mahesh schläft unter dem Tisch mit  dem TV



 Gilani schläft nicht i
             Teja(swini) schläft, wie so viele
             auch in der Schaukel




 Sri Ramulu: einer der Älteren





                                                                Joshna





Links: Verena + Joshna
Rechts: Gopi
Anitha





Joshna die scheinbar nur auf Volontärinnen einschläft





                                  Viele viele schlafende Zwerge




Venkat Rao das zweite Mal
Hina diesen kleinen Zwerg möchte mensch gerne als großes Poster haben