Sonntag, 23. Oktober 2011

Kinder wie die Zeit vergeht!


Jetzt sind wirklich und wahrhaftig schon beinahe 2 Monate vorüber. Das bedeutet um genau zu sein ein Sechstel meiner Gesamtzeit. Irgendwie erschreckend, andererseits auch nicht und vielleicht für so manche Person beruhigend, dass schon so viel Zeit vergangen ist.
Aber nun zu wichtigeren Dingen, was passiert hier?
Derzeit verändert sich in meinem Projekt sehr sehr viel. Eigentlich auf dem gesamten Chigurugelände. Die Veränderungen umfassen das Management, den Stundenplan, den es jetzt doch noch gibt und der eher sehr „lustig“ ist und auch meinen Arbeitsbereich. Somit ist einfach sehr viel sehr chaotisch. Aber mit der Zeit wird sich das sicherlich bis zu einem gewissen Grad einrenken.
Ja, wie eben schon gesagt gibt es hier jetzt einen Stundenplan der für uns 3 VolontärInnen sehr interessant ist. Wir haben unsere einmal miteinander verglichen und geschaut wie viele Stunden wir haben, wie viele verschiedene Einheiten die verschiedenen Gruppen haben und haben dann festgestellt, dass da nicht besonders viel System dahintersteckt. Um es genauer auszudrücken haben manche Gruppen bis zu 5 Einheiten Zeichnen in der Woche und dann noch zusätzlich Werken zweimal und das dürfen alles wir Volontäre machen. Von der Stundenanzahl ist das ja ganz ok, ich komme auf 20 Wochenstunden. Das Problem ist nur, dass es eine Sache des unmöglichen ist, das alles abwechslungsreich vorzubereiten und die Kinderchen in manchen Gruppen unter Kontrolle zu halten. Und das auffällige ist auch, dass wir hauptsächlich die „schwierigeren“ Gruppen haben, Gruppen die einfach nicht zu bändigen sind und wo du die Unterrichtseinheit damit verbringst die Kinder dazuzubringen leise zu sein, nichts herumzuwerfen, sich nicht zu schlagen und sie in der Klasse zu behalten. Aber teilweise nur mit geringem Erfolg. Natürlich ist das nicht in allen Gruppen und vereinzelt wollen die Kinder sogar wirklich Englisch lernen. J Solche Wunder gibt es wirklich.
Außerdem waren jetzt 4 Tage lang „holidays“, weil ein Gott verehrt wurde und somit einfach mal die Hauptbrücke gesperrt wurde. Holidays bedeutet, dass die Kinder nach Hause dürfen und es keinen Unterricht gibt. Ja und eigentlich sollten die Kinder auch wieder zurückkommen, wobei das bis jetzt noch immer nicht der Fall ist. Holidays waren in der Woche vom 10. Oktober.
Weiters habe ich für zwei Wochen lang eine Caremother im Chiguru vertreten, was mir echt total gut gefallen hat, besonders weil ich bei den ganz kleinen Burschen (4-7 Jahre) war. Leider ist diese Zeit jetzt wieder vorbei. Caremother bei den kleinen Burschen bedeutet, sie morgens aufzuwecken, sie zu duschen, sie anzuziehen, ihnen das Essen austeilen, sie in die Klassen zu schicken. Wenn sie weg sind, das Cottage putzen. Wenn der Vormittagsunterricht vorbei ist sie mit geöffneten Armen zu empfangen, sie dazu bringen ihren Teller zu holen, sich hinzusetzen, leise zu sein, die Augen zu schließen und das Gebet zu sprechen und ihnen dann wiederum das Mittagessen auszuteilen. Danach werden sie für den Mittagsschlaf ins Bett gebracht, wobei das eine sehr schwierige Angelegenheit ist, denn welches Kind will schon schlafen, wenn es spielen könnte. Während du versuchst die Kinder zu beruhigen wird das Cottage von Reis betreut, der Reistopf und der Currytopf in die Küche gebracht und das übriggebliebene Essen zurückgebracht um dann mit den Töpfen wieder ins Cottage zu gehen und diese zu waschen. Um 13:45 Uhr werden sie dann wieder geweckt, soweit sie schlafen, um ihre schooluniform „aufzufrischen“ und ihnen Puder für den Nachmittagsunterricht zu geben, denn Ordnung muss schon sein. Der Nachmittag vergeht dann mit Betten für die Nacht herrichten, putzen und verschiedenste Dinge vorzubereiten. In meinem Fall als Vertretung hatte ich natürlich auch noch meine „Classes“ zu machen. Sollte doch einmal nichts geputzt werden wollen, werden einfach Unmengen von „dresses“ (das umfasst alle Kleidungsstücke) geflickt. Langweilig wird einem auf jeden Fall nicht. Und trotzdem hat mir diese Arbeit um vieles besser gefallen als das Unterrichten. Schade, dass sie vorbei ist.
Auch wenn es sich für alle sehr unwahrscheinlich anhören wird, es ist kälter geworden und teilweise fällt es nicht einmal mehr auf wenn der Ventilator nicht läuft, was bis vor ca. 1,5 Wochen noch unvorstellbar gewesen wäre. Tja, um ehrlich zu sein finde ich die Hitze, die ja gar nicht mehr so arg ist, ganz angenehm und ich könnte mir derzeit absolut nicht vorstellen in Österreich bei Minustemperaturen zu sein. Brrr Hier gibt es nämlich noch immer, was auch das ganze Jahr über so bleiben wird, frische Tomaten, Bananen, Karotten und auch sonst fast alles an frischem Obst und Gemüse. Das einzig Negative an der ganzen Sache sind eigentlich nur die vielen Moskitos…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen