Donnerstag, 1. März 2012

Killeraffen am Kondapalli



Ja, ich habe wieder einmal einen Ausflug zum Kondapalli – das ist der Hügel von einem älteren Blogeintrag – gemacht. Diesmal wollten wir, wir wollten eigentlich mehr sein, jedoch mussten wir einsehen, nein wir würden nicht, mehr als 3 Personen werden. Also, wir fuhren mit dem Bus zum Hügel, stiegen eine Station zu spät aus, fuhren mit einer Autoriksha zurück, erklommen mit rinnendem Schweiß den Hügel, wurden dort von uns freundlich gesinnten Affen begrüßt, saßen ein Weilchen herum und machten uns dann auf den Weg zum Nachbarhügel. Das Fort wollten wir uns gar nicht mehr ansehen. So marschierten wir voller Tatendrang und energiegeladen los und glaubst du es oder nicht, nach der zweiten Kurve verspürte ich plötzlich das Gefühl umdrehen zu wollen. Der Grund war ein Affe. Es war kein freundlicher Affe, so wie die anderen die uns begrüßten. Er war irgendwie größer und gehörte einer anderen Art an. Er hatte schwarze Unterschenkel, doch das tut nichts zur Sache.
Doch vielleicht etwas geordneter damit es möglich ist sich auszukennen.
Also wir gingen los, eh auf einer Straße und wussten nicht einmal ob wir dort hinkommen würden, wo wir hinwollten. Ich, so bin ich eben, habe mich überall umgesehen und gelauscht und habe auf einmal ein merkwürdiges Rascheln gehört. Ich dachte mir, entweder Vögel oder Affen. Es waren Affen, aber wie schon erwähnt von einer anderen Art. Zuerst kam dieses Äffchen nur im Gebüsch näher, doch als wir weitergingen stand es auf einmal vor uns auf der Straße. Noch mit einem gewissen Abstand. Mir wurde etwas flau im Magen. Einer meiner Kollegen wollte sich noch nicht klein beikriegen lassen und auch ich verspürte noch das Gefühl des Weitergehens und so machten wir noch zaghafte Schritte. Unsere Zaghaftigkeit war begründet. Sobald wir gingen, bewegte sich auch das Äffchen in unsere Richtung. Mir wurde immer flauer im Magen und ich bekam langsam echte Zweifel, ob es eine so gute Idee wäre weiterzugehen. Eigentlich beschloss ich in diesem Moment nicht weiterzugehen. Ich habe ein fieses Pfauchen gehört, die anderen nicht. Meine Kollegin hat auch ein immer größeres Gefühl des Unwohlseins gepackt und als der Affe auf einmal noch näher gekommen ist, weil Jonas, der dritte im Bunde, seine Kamera herausholte, machte sie 3 etwas schnellere Schritte. Der Affe auch. Zu diesem Zeitpunkt beschloss ich ganz fix nicht weiter zu gehen. Der Affe pfauchte noch einmal, saß wirklich gefährlich da, es war beeindruckend, und wir drehten um. Jonas wollte irgendwie nicht auf die Zeichen der Natur hören und ging noch einmal zurück. Als er um die erste Kurve war dachte er sich, ah eh kein Affe da, er drehte sich um, naja und dann war da auf einmal ein Affe nur noch 3 Meter von ihm entfernte und schaute ihn böse an. Da akzeptierte auch er die Gegebenheiten der Natur.
Warum die Affen so verrückt spielten weiß ich bis heute nicht. Vielleicht sind sie auf diesem Hügel einfach nicht an Menschen gewöhnt, oder was ich fast für noch wahrscheinlicher halte ist, dass gerade Jungtierzeit war. Vielleicht war es einfach nur der natürliche Trieb die Jungen zu schützen. Oder es war ganz einfach eine Mischung aus beidem. Auf jeden Fall war ich im Nachhinein echt froh auf mein Gefühl gehört zu haben.
Wir hatten trotzdem eine sehr schöne Zeit dort oben, auch wenn unser eigentliches Ziel nicht erreicht wurde.
Auf dem ersten Hügel sahen wir dafür umso mehr liebe Affen. Auf Motorrädern, Autos, und was weiß ich wo noch überall.
Nach einem, für mich, barfüßigen Abschied warteten wir vergebens auf einen Bus der uns wieder nach Vijayawada bringen würde. Es stellte sich heraus, dass wir auf der falschen Haltestelle waren. Letztendlich kamen wir nach einer doppelt so langen Busfahrt als gewöhnlich wieder im trautem Heim an und alle waren glücklich und verschwitzt. J
Wie auch anders zu erwarten gönnte ich mir danach keine Pause, sondern ging mit einer ehemaligen Volontärin gleich noch einkaufen. Sie brauchte einige Sachen, doch das soll hier jetzt nicht Thema sein. Es handelte sich nur um kleine Dinge wie Kokosnussöl, Bangels,…..







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