Mittwoch, 9. Mai 2012

Wasserschlacht über Dächer hinweg


Wieder einmal ist es geschehen. Es kommt in letzter Zeit häufiger vor was mich persönlich etwas überrascht, aber anscheinend ganz normal um diese Jahreszeit ist.
Ich spreche vom Regen.
In den letzten paar Wochen hat es immer wieder mal geregnet. Vom Sturm und dem Gewitter gar nicht zu sprechen. So ist es auch heute wieder gewesen. Angekündigt hat sich das ganze mit einem Himmel der sich unglaublich schnell verdunkelt hat. Nicht richtig nachtdunkel, sondern mehr so grau wie eine dunkle österreichische Feldmaus, oder um in Indien zu bleiben, wie eine Ratte. Weitergegangen ist es mit leichtem Wind der sich jedoch sehr rasch steigert. In der Ferne konnte ich schon den Donner vom Gewitter vernehmen. Ich spürte schon wie die Freude in mir stieg. Immerhin liebe ich Regen und Gewitter. Hier habe ich das noch mehr zu schätzen gelernt.
Dass es zu regnen begonnen hatte, bemerkte ich nur durch den Duft des nassen Asphaltes. Nach kurzem Zögern beschloss ich mich aufs Rooftop zu bewegen und den, zu diesem Zeitpunkt noch mäßigen, Regen zu genießen. Als ich jedoch oben war, war meine Freude noch größer als vorher. Der Regen war um einiges stärker geworden.
Frei wie ein Vogel fühlte ich mich und streckte daher auch meine Hände von mir, nicht bemerkend, dass ich vom Nebengebäude aus beobachtet wurde. Die Collegeburschen des Newbabhavan hatten mich entdeckt. Ich blieb noch kurze Zeit, doch es gefiel mir nicht mehr ganz so. In dieser Zeit wurde der Regen noch stärker.
Schon bald verließ mich die Lust und ich machte mich wieder auf den Weg hinunter in die Flat. Diesmal jedoch in die einen Stock höher gelegene. Vielleicht könnte ich ja eine Begleitung finden. Erstaunlicherweise hat es funktioniert. So standen wir kurze Zeit später zu Viert im inzwischen unglaublich starken Regen. Es waren soooo riesige Tropfen. Unglaublicherweise war sogar leichter Hagel dabei. Ich habe mir das bestimmt nicht eingebildet. Das Eis war in meinen Händen.
Die Collegeburschen fanden das noch viel lustiger und letztendlich haben wir sie auch auf den „Guster“ gebracht. Sie kamen auch aufs gegenüberliegende Rooftop. Teilweise knapp bekleidet mit nur einem Handtuch um die Hüfte.
Vorerst blieben wir noch jeweils unter uns. VoluntärInnen und Collegeboys brav getrennt. Doch irgendwann kam jemand auf die Idee einen Wasserkübel über uns auszuschütten. Das bedeutete natürlich Krieg und schon war die schönste Wasserschlacht im Gange. Kurzzeitig jedoch bekamen wir einen kleinen Schreck. Es schien so, als würde der Regen aufhören. Zum Glück war dem nicht so. Wir hatten einen Riesenspaß. Hin und her wurde Wasser zusätzlich zum Regen geschleudert. So manches Ding landete in der Versenkung zwischen den zwei Häusern. Erwähnt werden sollten nur eine ausgetrocknete Kokosnuss und ein Wasserbecher für die weltberühmte Kübeldusche.
Noch schöner als die Wasserschlacht war aber fast, dass Collegeboys und Volos etwas miteinander gemacht haben. Gerade meine Kommunikation mit den Boys beschränkt sich im Normalfall auf „Good Morning, Good Evening, How are you und Lunch oder supper finished“. Für mich hat diese Wasserschlacht irgendwie gezeigt, dass uns doch etwas miteinander verbindet und, dass diese Verbindung sehr langsam aufgebaut wird und auch werden muss.
Diese Erkenntnis finde ich wunderschön und ich bin echt froh aufs Dach gegangen zu sein.














Auf beiden Bildern hat es unglaublich viel geregnet. Nur ist das auf den Bildern leider nicht so besonders sichtbar....
(aufgenommen by Dominique Weber/Volokollegin)

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